Famulatur – Famulantin und Famulant (2024)

Die Famulatur ist ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Ausbildung für angehende Ärzte und Ärztinnen. Während dieses Praktiku*ms erhalten Studierende die Gelegenheit, ihr theoretisches Wissen in der klinischen Praxis anzuwenden und wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Patienten zu sammeln. Diese intensive praktische Ausbildung ermöglicht es den Studierenden, verschiedene medizinische Fachbereiche kennenzulernen und ihre beruflichen Interessen zu vertiefen.

Was ist eine Famulantin? Was ist ein Famulant?

Das Wort "Famulant" stammt vom lateinischen Wort "famulus" ab, was so viel wie "Diener" oder "Gehilfe" bedeutet. Es bezeichnet jemanden, der als Praktikant:in oder Assistenzkraft in einem bestimmten Bereich tätig ist. Im medizinischen Kontext ist eine Famulantin bzw. ein Famulant ein/eMedizinstudent:in, die bzw. der eine Famulatur absolviert. Während der Famulatur arbeitet sie unter Anleitung erfahrener Ärzte in verschiedenen medizinischen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, Arztpraxen oder Forschungseinrichtungen. Ziel der Famulatur ist es, praktische Erfahrungen im ärztlichen Alltag zu sammeln und das theoretische Wissen aus dem Studium in die Praxis umzusetzen. Die Famulatur ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Ausbildung und bietet angehenden Ärzten die Möglichkeit, verschiedene Fachbereiche kennenzulernen und ihre beruflichen Interessen zu vertiefen.

Was ist eine Famulatur?

Eine Famulatur ist ein Pflichtpraktikum im Rahmen des Medizinstudiums, das dazu dient, den Studierenden praktische Erfahrungen im ärztlichen Alltag zu vermitteln. Die Famulatur findet in der Regel im vorklinischen oder klinischen Studienabschnitt statt und ist oft bereits vor dem Praktischen Jahr vorgesehen. Die Famulatur für Medizinstudierende in Deutschland erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Monaten. Davon sind zwei Monate für eine praktische Tätigkeit in einem Krankenhaus vorgesehen. Seit 2012 besteht auch die Möglichkeit, diese zwei Monate in einer stationären Rehabilitationseinrichtung zu absolvieren. Ein weiterer Monat wird in einer Arztpraxis oder einer ambulanten Einrichtung verbracht. Seit den Staatsexamensprüfungen 2015 besteht zusätzlich die Anforderung, einen Monat in einer Hausarztpraxis zu verbringen. Während der Famulatur arbeiten die Studierenden unter Anleitung von erfahrenen Ärztinnen und Ärzten und beteiligen sich aktiv an der Versorgung der Patient:innen. Die Famulatur bietet eine wichtige Möglichkeit, das theoretische Wissen aus dem Studium in der Praxis anzuwenden und erste Einblicke in verschiedene medizinische Fachbereiche zu erhalten. In der Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte (ÄApprO) steht die genaue Formulierung zu Ableistung der Famulatur unter § 7 Abs. 3: https://www.gesetze-im-internet.de

Ablauf Famulatur

Im klinischen Teil ihres Medizinstudiums absolvieren alle Studierenden insgesamt vier Praktika von jeweils 30 Kalendertagen, was die Famulatur auf eine Gesamtdauer von 120 Kalendertagen festlegt. Die Famulatur muss während der vorlesungsfreien Zeit vollständig absolviert werden und wird in der Regel nicht finanziell vergütet.

Die Famulatur ist zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung zu absolvieren. Gemäß der Neuerung in der Approbationsordnung vom 1. Oktober 2021 sind die Famulaturen wie folgt zu absolvieren:

1. Ein Monat in einer Einrichtung der ambulanten Krankenversorgung unter ärztlicher Leitung oder in einer geeigneten ärztlichen Praxis.

2. Ein Monat in einem Krankenhaus oder in einer stationären Rehabilitationseinrichtung.

3. Ein Monat in einer Einrichtung der hausärztlichen Versorgung.

4. Ein Monat in einer der genannten Einrichtungen oder einer anderen geeigneten Einrichtung, einschließlich des öffentlichen Gesundheitswesens, in der ärztliche Tätigkeiten ausgeübt werden.

Wo finde ich Famulaturstellen in Bayern?

Der Bayerische Hausärzteverband vermittelt in Bayern entsprechende Stellen an angehende Famulanten:

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Famulantinnen und Famulanten in Bayern?

Jeder Medizinstudent muss während seines Studiums insgesamt vier Monate Famulatur absolvieren. Dies meist während der Semesterferien und in der Regel unbezahlt. Welche Fördermöglichkeiten gibt es für die Famulantin und den Famulant? Die Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) listet auf Ihrer Homepage die Fördermöglichkeiten für Studierende:

https://www.kosta-bayern.de/stellenboersen/famulaturstellen

Unterschied zwischen der Famulatur und einem Praktischen Jahr (PJ)

Die Famulatur und das Praktische Jahr (PJ) sind beide praktische Ausbildungsabschnitte im Medizinstudium, jedoch gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen ihnen:

Zeitpunkt im Studium:
- Famulatur: Die Famulatur findet in der Regel im vorklinischen oder klinischen Studienabschnitt statt und ist oft bereits vor dem Praktischen Jahr vorgesehen.
- Praktisches Jahr (PJ): Das PJ erfolgt üblicherweise nach dem Abschluss des theoretischen Teils des Medizinstudiums und dauert in Deutschland ein Jahr.
Dauer Famulatur/ Praktisches Jahr:
- Famulatur: Die Famulatur ist oft kürzer und kann je nach Studienordnung und -anforderungen einige Wochen bis zu mehreren Monaten dauern.
- Praktisches Jahr (PJ): Das PJ dauert in der Regel ein Jahr und ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die verschiedene Fachbereiche abdecken.
Inhalte und Aufgaben:
- Famulatur: Während der Famulatur arbeiten die Studierenden hauptsächlich als Beobachter und Assistenten im klinischen Alltag. Sie unterstützen das ärztliche Team, führen jedoch keine eigenständigen ärztlichen Tätigkeiten durch.
- Praktisches Jahr (PJ): Im PJ übernehmen die Studierenden bereits eigenständige ärztliche Aufgaben unter Aufsicht erfahrener Ärzte. Sie werden aktiv in die Patientenversorgung eingebunden und haben mehr Verantwortung als während der Famulatur.
Ziel und Zweck:
- Famulatur: Die Famulatur soll den Studierenden einen ersten Einblick in die klinische Praxis verschaffen und ihnen helfen, praktische Fähigkeiten zu entwickeln sowie medizinische Abläufe zu verstehen.
- Praktisches Jahr (PJ): Das PJ dient der Vertiefung und praktischen Anwendung des während des Studiums erworbenen Wissens. Es soll die Studierenden auf ihre zukünftige ärztliche Tätigkeit vorbereiten und ihnen ermöglichen, verschiedene Fachbereiche kennenzulernen.

Insgesamt sind Famulatur und Praktisches Jahr beide wichtige Bestandteile der medizinischen Ausbildung, die unterschiedliche Ziele und Schwerpunkte haben und den Studierenden jeweils unterschiedliche Erfahrungen bieten.

Aktuelle Ärztin/ Arzt in Weiterbildung Stellenangebote, die Sie interessieren könnten:

28.06.2024

Hausarzt Maxvorstadt - Dr. Robert Mutschler

München

Weiterbildungsassistent/in Allgemeinmedizin in Schwabing gesucht

In unserem Hausarztzentrum Schwabing/ Maxvorstadt bieten wir eine weitere Weiterbildungsstelle in Voll- oder Teilzeit. Volle Weiterbildungsbefugnis (24 Monate).Auch für Internist:innen mit Interesse an hausärztlicher Versorgung geeignet. Breites internistisches Leistungsspektrum und modernste Ausstattung mit mehreren Sono-/ Herzechogeräten.Junges und kollegiales Ärzteteam, flexible Arbeitszeiten, Fortbildungstage und -budget, überdurchschnittliche Vergütung.